Eigene Liquid-Rezepte entwickeln

DIY-Magazin

Eigene Liquid-Rezepte zu kreieren und Liquid selbst herzustellen gibt Dampferinnen und Dampfern die volle Kontrolle über ihr E-Liquid. Bei VAPICON erfährst du alles über die Entwicklung eigener Liquid-Rezepte.

Auf einen Blick

  • Eigene E-Liquid-Rezepte bieten dir unbegrenzte Möglichkeiten
  • Probiere zunächst Rezepte von anderen Selbstmischer:innen aus
  • Teste deine Einzelaromen und schreib dir alles auf, was dir auffällt
  • Liquidrezepte und Aromen bestehen aus Kopfnoten, Herznoten und Basisnoten
  • Arbeite dich Schritt für Schritt vor, statt direkt mehrere Aromen miteinander zu mischen, um Änderungen zu verstehen
  • Teile deine Liquid-Rezepte mit anderen Liquidmischer:innen auf dem VAPICON Discordserver

Warum eigene Liquid-Rezepte entwickeln?

Eigene Liquid-Rezepte zu kreieren ist ein naheliegender Schritt in der Laufbahn aller Dampfenden, für die die E-Zigarette zu einem Hobby geworden ist.

Dampfer:innen bauen eigene Coils, beschäftigen sich tagelang mit dem Chip ihres Akkuträgers, doch sie konsumieren täglich nur Fertigprodukte! Klingt absurd – entspricht aber der Wahrheit. Vielen Menschen, die dampfen, scheinen die offensichtlichen Vorteile des Liquid selbst herstellen und eigener Liquid-Rezepte nicht bewusst zu sein. Eigene Liquid-Rezepte ermöglichen es dir, Liquids genau nach deinem persönlichen Geschmack zu kreieren. Du bist nicht auf die Vorgaben eines Herstellers angewiesen, sondern hast die volle Kontrolle über die Zutaten deines Liquids. Inhaltsstoffe, die du lieber nicht dampfen würdest, kannst du so zum Beispiel bewusst vermeiden. Die Rezeptentwicklung ist nicht nur ein kreatives Hobby, das verdammt viel Spaß machen kann, sondern obendrein auch eine günstige, effiziente und vor allem in politisch unsicheren Zeiten beständige Alternative zu kommerziellen Liquids.


Bevor du dich jedoch an die Entwicklung eigener Liquid-Rezepte begibst, ist es wichtig, zunächst die Grundlagen des selbst mischens zu verstehen: Lies hierzu unbedingt unser Tutorial zum Thema Liquid selbst mischen.

Die Vorbereitung: Teure Anfängerfehler vermeiden

Bevor man eigene Rezepte entwickelt, ist es wichtig, möglichst viele Rezepte anderer Selbstmischer:innen zu probieren. Bei VAPICON findest du eine große Auswahl an DIY Liquid-Rezepten von kreativen Köpfen aus aller Welt. Wähle daraus zunächst Geschmacksprofile, die deinen Lieblingsliquids ähneln und kaufe dir genau die benötigten Aromen für diese ausgewählten, gut bewerteten Rezepte, bevor du eigene Experimente startest.

Noch einfacher macht es dir die DIY-Startrampe, die du ebenfalls im Forum der Dampf-Piraten findest. Mit einem begrenzten Aromen-Sortiment werden in der DIY-Startrampe dutzende einsteigerfreundliche Rezepte entwickelt und geteilt.


Eigene Liquid-Rezepte zu entwickeln ist ein Trial & Error Prozess, den jede:r Selbstmischer:in durchlaufen muss. Durch das Ausprobieren von Rezepten, die erfahrene Selbstmischer:innen bereits für gut befunden haben, kannst du eine Abkürzung nehmen, die dich vor teuren Fehlkäufen bewahrt. So baust du von Beginn an einen Grundstock an nützlichen Aromen auf und lernst diese in der praktischen Anwendung kennen. Bestenfalls unterstützt du diesen Lernprozess, indem du dir zu jedem Rezept notierst was genau du schmeckst und wahrnimmst. Was macht das Bananenaroma in diesem Mix? Wie interagiert es mit dem Vanilleeisaroma? Und wie verändert sich der Geschmack des Liquidrezepts mit der Zeit? Zu verstehen, wie die einzelnen Aromen miteinander interagieren, wird dir zukünftig auch dabei helfen zu verstehen, wie andere Rezepte aufgebaut sind und warum sie bestimmte Aromen benutzen. Bleib so lange bei dieser Methode, bis du das Gefühl hast, die Aromen, die du bereits gekauft hast, gut zu kennen und zu wissen, wann und wie du sie anwenden kannst. Auf diese Weise lernst du nicht nur deine Werkzeuge kennen, um eigene Liquid-Rezepte zu kreieren, sondern findest auch sehr schnell heraus, welche Aromen dir gut gefallen und welche möglicherweise eher nicht für dich geeignet sind. Dies spart viel Geld im Vergleich zu den unvermeidbaren Fehlkäufen, die passieren, wenn man einfach Aromen kauft, die ansprechend klingen, da sich im Sortiment der gängigen Hersteller von Lebensmittelaromen leider mehr Nieten tummeln, als man zunächst vermuten würde.

Kenne deine Zutaten: Einzelaromentests (Single Flavor Testing)

Eine weitere Möglichkeit, deine Zutaten kennenzulernen, sind sogenannte Single Flavor Tests (SFT). Anstatt deine Aromen über fertige Liquid-Rezepte auszuprobieren, mischst du sie in diesem Fall einzeln mit unterschiedlichen Dosierungen an. Insbesondere wenn man verschiedene Aromen mit dem selben Namen besitzt, wie beispielsweise Erdbeeraromen mehrerer Hersteller, helfen dir deine Single Flavor Tests zukünftig, die optimale Entscheidung zu treffen, welches Erdbeeraroma du in deinem eigenen Liquid-Rezept verwenden möchtest. Voraussetzung hierfür sind ebenfalls gewissenhafte Notizen über alles was du empfindest. Wonach schmeckt ein Aroma? Entspricht es der Beschreibung des Herstellers oder empfindest du es völlig anders? Wie fühlt es sich im Mund an? Ist es eine Erdbeermarmelade oder eine frisch gepflückte Erdbeere vom Feld? Ist der Dampf voluminös oder eher dünn und leicht? Wo nimmst du den Geschmack besonders wahr? An der Zungenspitze oder vielleicht eher im Rachen? Beim Ein- oder beim Ausatmen? Und wie verändert sich das Aroma mit ein wenig Reifezeit? Du wirst sehr dankbar dafür sein, wenn du Wochen oder Monate später noch auf diese Notizen zurückgreifen kannst, um ein ausgeklügeltes Liquidrezept zu entwickeln. Da die Herstellerangaben oft nicht mit der Dosierung übereinstimmen, die für dein Liquid am besten geeignet ist, liefert der Medianwert auf der Rezeptseite Alltheflavors einen guten Anhaltspunkt, um die Potenz eines Aromas einzuschätzen und die Dosierung eines Einzelaromentests festzulegen.

Der Aufbau eines Liquidrezepts

Liquid-Rezepte bestehen aus verschiedenen Schichten, die jeweils eigene Geschmacksfelder und Eigenschaften abdecken. Durch das geschickte Zusammenspiel dieser Schichten entsteht ein vollmundiges Liquid, das sowohl gut schmeckt als auch ein angenehmes Dampfgefühl im Mund hinterlässt. Sicher hast du selbst schon bemerkt, dass manche Liquids sehr voluminös und dekadent daherkommen, während andere ein luftig leichtes Mundgefühl vermitteln. Ebenso hat nicht jedes Liquid nur einen linearen Geschmack, sondern ist oftmals gespickt mit Nuancen verschiedener Aromen, die den Hauptgeschmack untermauern und verfeinern. Diese Technik machen wir uns beim Kreieren eigener Liquid-Rezepte ebenfalls zunutze, indem wir den Geschmack unseres E-Liquids, angelehnt an die Parfümlehre in Kopfnoten, Herznoten und Basisnoten einteilen. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Redditnutzer und DIY-Flavoristen /u/ConcreteRiver, der diese Darstellung bereits vor einigen Jahren entwickelt hat.

Kopfnoten (Topnotes) sind in der Regel besonders geruchsintensiv und scheinen separat auf dem Dampf zu sitzen, ohne wirklich in den Körper des Geschmacks überzugehen. Aufgrund der Wahrnehmung durch die Nase ist die Kopfnote der erste Geschmack eines Aromas oder Liquids, den man beim Inhalieren wahrnimmt. Besonders auffällige Kopfnoten sind Zitrusnoten oder Asche im Fall von Tabakaromen.

Herz- oder Körpernoten (Bodynotes) beschreiben den größten Teil des Geschmacks eines Aromas und bilden demnach den Hauptteil eines Liquids. Herznoten nimmt man weniger in der Nase und mehr im Mundraum wahr. Wenn du ein Käsekuchen-Liquidrezept entwickelst, dann sollte der typische Geschmack, den man von einem Käsekuchen erwartet, als Herznote in deinem Liquid vorkommen.

Basisnoten (Basenotes) hingegen bilden das Fundament eines Liquids und bauen die faszinierende Brücke zwischen dampfen und essen, die das Kreieren eigener Liquid-Rezepte besonders spannend macht: Wie fühlt sich der Dampf eines Aromas oder Liquids im Mund an? Cremig, trocken, saftig, voluminös?

Darüber hinaus lässt sich zwischen Hauptaromen und Support-Aromen unterscheiden.

Beispiel: Ein Blaubeerjoghurt-Liquidrezept nutzt ein oder mehrere Blaubeeraromen, um den Hauptgeschmack „Blaubeere“ zu transportieren. Die geringe Zugabe einer Zitronen-Kopfnote sorgt dafür, dass der Blaubeergeschmack sich vom Joghurtaroma abhebt, das in den Herz- und Basisnoten angesiedelt ist. Die Blaubeeraromen sind in diesem Fall das Hauptaroma, während das Zitronenaroma ein Support-Aroma ist.

Berücksichtigt man all diese Komponenten beim Erstellen eines DIY Liquids, so entsteht ein geschmacksintensives, gesättigtes Liquid, das einem vermeintlichen „Premiumliquid“ in nichts nachsteht (und oftmals sogar besser schmeckt, da du beim Entwickeln eigener Liquid-Rezepte jede Stellschraube an deine persönlichen Vorlieben anpassen kannst).

Wenn du Hilfe bei der Rezeptentwicklung brauchst oder akute Fragen hast, tritt gerne unserem Discord-Server bei. Dort sind immer andere Selbstmischerinnen und Selbstmischer online, die dich im Livechat kostenlos zum Kreieren von Liquid-Rezepten beraten können.

Ein eigenes Liquidrezept kreieren

Die effizienteste Methode, um eigene Liquid-Rezepte zu entwickeln, ist Schritt für Schritt vorzugehen. Überlege dir zunächst, was für ein Rezept du überhaupt entwerfen möchtest. Nehmen wir als Beispiel einen Bananenmilchshake: Was soll der Hauptgeschmack deines Liquids sein? Banane, Milch oder Vanilleeis? Wahrscheinlich möchte man bei einem Bananenmilchshake in erster Linie Banane schmecken, weshalb wir in der Rezeptentwicklung mit diesem Aroma beginnen. Nimm nun also ein geeignetes Bananenaroma wie Vape Train Banana Custard, Molinberry Soft Banana oder Wonder Flavours Banana Purrée und mische es mit einer vorsichtigen Dosierung an. Orientieren kannst du dich auch hier wieder an deinen SFT-Erfahrungen oder dem ATF-Medianwert.

Im Optimalfall testest du das angemischte Aroma direkt in einem Tröpfler und überlegst, ob der Bananengeschmack bereits intensiv genug ist oder noch höher dosiert sein sollte. Passe die Dosierung in deinem Mix an, bis die Intensität des Bananengeschmacks genau deiner Vorstellung entspricht. Erst dann wendest du dich dem zweiten Aroma zu: dem Vanilleeis. Füge nun in 0,5%-Schritten das Vanilleeis-Aroma deiner Wahl (z.B. Super Aromas Vanilla Ice Cream oder TFA Vanilla Bean Ice Cream) zu deinem Bananenliquid hinzu und probiere erneut jede Veränderung in deinem RDA, bis die beiden Aromen das gewünschte Geschmacksverhältnis erreichen. Nun addierst du das Milch-Aroma (z.B. FlavourArt Milk) nach dem selben Prinzip, bis dein Bananenmilkshake-Liquid schmeckt wie gewünscht. Voilá!

Viele Selbstmischer:innen machen den Fehler, direkt mehrere Aromen zusammen zu mischen, die in der Theorie gut zusammen passen könnten, anstatt Schritt für Schritt vorzugehen. Schmeckt dieser Mix anschließend nicht, stehen sie allerdings vor einem entscheidenden Problem: An welchem Aroma liegt’s? An welcher Stellschraube muss man drehen?

Die Schritt für Schritt Methode vermeidet dieses Problem, da jede Beimischung direkt getestet wird. Unstimmigkeiten fallen somit sofort auf und müssen nicht aufwändig identifiziert werden.

Das entstandene Rezept könnte folgendermaßen aussehen:

3% VT Banana Custard

2% SSA Ice Cream Vanilla

1% FA Milk

Tipp: Betrachte die einzelnen Zutaten nicht so wie beim Kochen in der Küche. Betrachte den Gesamtgeschmack, der am Ende entstehen soll. Für ein Kuchen-Liquid benötigst du höchstwahrscheinlich kein extra Butteraroma, sondern nutzt z.B. ein Kuchenaroma, das die benötigte Butternote bereits beiläufig mitbringt. Einzelaromen sind in der Regel nicht völlig linear, sondern decken verschiedene Nuancen ab, was wir uns zunutze machen, um möglichst wenig verschiedene Aromen miteinander mischen zu müssen, um unseren Zielgeschmack zu erreichen. Auch Einzelaromen verfügen oftmals bereits über Kopf-, Herz- und Basisnoten.

Wie du siehst kann man viel über Liquid-Rezepte schreiben. Die Quintessenz ist jedoch: Das Kreieren eigener Liquid-Rezepte ist kein Hexenwerk. Wer sein Mittagessen selbst kochen kann, der kann auch sein Liquid selbst herstellen. Wichtig ist es, die eigenen Zutaten zu kennen und sich Erkenntnisse zu notieren.

Viele weitere Infos zum Selbstmischen von E-Liquids findest du in unserem DIY-Magazin.

Du hast noch Fragen oder Redebedarf zum Thema DIY? Besuche den VAPICON-Discordserver um dich in Echtzeit mit anderen Selbstmischer:innen auszutauschen.

Wie geht es weiter?

Du hast jetzt erfahren, wie du dein eigenes Liquid-Rezept kreieren kannst! Bereit für den nächsten Schritt?

Weitere Tutorials

Kennst du schon unser Tutorial: Liquid selbst mischen

Fragen

Wenn du noch weitere Fragen zum Liquid selbst mischen hast oder dich mit anderen Selbstmischerinnen und Selbstmischern austauschen möchtest, dann tritt gerne unserem Discordserver bei.

Rezeptsammlung

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